Raetermuseum und Lehrpfad Hohe Birga

Acht Kilometer südwestlich von Innsbruck, im Gemeindegebiet von Birgitz, befindet sich die Ausgrabungsstätte Hohe Birga, eine etwa 2300 Jahre alte Siedlung der Raeter, der vorrömischen Bewohner Tirols.

Sie wurde im Jahre 1937 von Prof. Dr. Oswald Menghin entdeckt. Weitere Grabungen erfolgten 1938, von 1949 bis 1956 sowie von 2009-2011, bei denen wesentliche Teile der Siedlung freigelegt wurden. Der archäologische Lehrpfad auf die Hohe Birga zeigt einige der Ausgrabungsbefunde weitgehend in ihrem Originalzustand, also ohne rekonstruktive Ergänzungen. Zusätzlich erläutern Schautafeln die Kultur und Lebensweise der Raeter.

Im Ortszentrum von Birgitz wurde das Raetermuseum eingerichtet, um die archäologischen Funde öffentlich zugänglich zu machen. Die Ausstellung ist durch eine Medienpräsentation ergänzt, welche auch in einer kindergerechten Version angeboten wird. Jung und Alt können sich so ein Bild vom Leben in der Eisenzeit machen. Raetermuseum und Ausgrabungsstätte Hohe Birga - kommen Sie nach Birgitz und tauchen Sie ein in die Frühgeschichte Tirols!

Die Ausgrabungsstätte Hohe Birga

Der Hügel nördlich von Birgitz, der den Namen Hohe Birga trägt, diente etwa 300-15 v. Chr. einer raetischen Gruppe als Siedlungsgebiet. Die Anhöhe bot Sicherheit vor Überschwemmungen, die Umgebung ausreichend Anbauflächen für Getreide, Gemüse und Flachs. 

Bislang konnten 13 Häuser dieser beträchtlich großen Siedlung sicher nachgewiesen werden. 15 v. Chr. besetzten römische Legionen das raetische Gebiet und zerstörten auch das Dorf auf der Hohen Birga. Mit der Zeit eroberte der Fichtenwald den Hügel. Man kann die Vertiefungen im weichen Waldboden und damit die Anlage des Dorfes sehr gut erkennen.

Die Mauern der freigelegten Häuser, die in Trockenbauweise aus massivem Stein und Lehm errichtet wurden, sind heute teilweise noch bis zu einer Höhe von zwei Metern erhalten. Korridore schufen in den Untergeschoßen ein gleichmäßiges Raumklima, das Vorratshaltung ermöglichte. in den oberen, aus Holz errichteten Geschoßen fand der Alltag der raetischen Familien statt.

Wie die Beschaffenheit der Bauten zeigt, verfügten die Raeter über umfassende technische Kenntnisse und über großes handwerkliches Geschick.

Das Rätermuseum in Birgitz

Von filigranen Fibeln und farbigem Glasschmuck über Webgewichte und Messerklingen bis hin zu Fragmenten von Sicheln und Sensen: Die Fundstücke von der Hohen Birga erlauben im Raetermuseum einen Einblick in Landwirtschaft, Handwerk und Kunst der Eisenzeit.

Ein Bodenprofil und Bodenproben geben Auskunft über den Einfluss der Raeter auf die Naturlandschaft: Sie belegen die Brandrodung, mit denen die Raeter Platz für ihre Äcker geschaffen haben, und den Wandel in der Vegetation.

Ein wahrer Blickfang ist die Rekonstruktion eines raetischen Hauses im Maßstab 1:15. Das Modell veranschaulicht, wie eines der Häuser von der Hohen Birga ausgesehen haben könnte und wie darin gelebt wurde.

Auch über das Ende der raetischen Kultur berichten die Ausstellungsstücke. Verkohlte Balken und durch Hitze deformierte Gefäße lassen darauf schließen, dass die Siedlung auf der Hohen Birga von den einfallenden Römern 15 v. Chr. in Brand gesetzt wurde.

Die Gemeinde Birgitz hält die Erinnerung an dieses Kulturvolk des Alpenraumes wach: Mit Museum und Lehrpfad sowie im Gemeindewappen, das eine raetische Fibel zeigt.


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