Kupfer - Silber - Blei. Die Uthmannsche Saigerhütte in Grünthal

Erstmals wird neben ihrem weithin bekannten Wirken als Bortenverlegerin umfangreich auf die Montanunternehmerin Barbara Uthmann, ihr soziales und technologisches Wirken eingegangen. Ab 1553, als ihr Mann Christoph verstarb, führte sie gemeinsam mit ihren Söhnen das große Uthmannsche Montanunternehmen weiter. Dazu gehörten Immobilien und Gruben, Pochwerke und Hütten in Bergrevieren zwischen Schneeberg, Annaberg und Marienberg. Die Uthmanns gehörten in dieser Zeit zu den führenden Montanunternehmern in Sachsen. Der wohl bedeutendste Betrieb der Uthmanns war die Saigerhütte in Olbernhau/Grünthal. Von 1550 bis 1567 befand sich die, 1538 vom Annaberger Bergmeister Hans Leonhardt gegründete Hütte im Familienbesitz. In kurzer Zeit entwickelte sie sich zu einem bedeutenden Industriekomplex und zum Zentrum der Kupferverarbeitung in Sachsen. Aus Schwarzkupfer wurde dabei auch Silber ausgeschmolzen. Diese Technologie, das sogenannte Saigern (seigern = reinigen, abtrennen), gewann in Zeiten nachlassender Erzfunde mehr und mehr an Bedeutung. Bis 1567 hatten die Uthmanns deshalb vom sächsischen Kurfürsten das Privileg, alles silberhaltige Schwarzkupfer aufkaufen und verarbeiten zu dürfen. Danach erzwang der Kurfürst einen Verkauf der Saigerhütte an ihn selbst. Die Arbeiter verfassten daraufhin einen denkwürdigen Brief an den Landesherren. Schlaglichtartig zeigt er das soziale Denken der wohl ersten großen deutschen Montanunternehmerin und emanzipierten Frau. Im Brief an den Kurfürsten bitten die Arbeiter darum, auch weiterhin Privilegien und Vergünstigungen wie bei Barbara Uthmann zu erhalten. Das waren z. B. die Befreiung von Sonntagsarbeit, Deputate an Stoff, Brot, Bier und Fleisch, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall sowie ärztliche Behandlung. Die von der Familie Uthmann gewährten Arbeits- und Lebensbedingungen wurden danach zur Grundlage der ersten kurfürstlichen Arbeitsordnung.


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